Die Beziehungen der EU zu Lateinamerika im Rahmen der EULAC Summits
By Philipp Müller
- Release Date: 2011-11-07
- Genre: Political Science
Description
In der Abschlusserklärung des Gipfeltreffens von Rio de Janeiro aus dem Jahre 1999 heißt es: „Wir, die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union, Lateinamerikas und des karibischen Raums, haben beschlossen, unsere Beziehungen zu stärken und zu einer strategischen Partnerschaft zwischen beiden Regionen auszubauen; Grundlage hierfür sind unser gemeinsames, tief verwurzeltes kulturelles Erbe sowie der Reichtum und die Vielfalt unserer jeweiligen kulturellen Ausdrucksformen“(Abschlusserklärung Rio de Janeiro 19991). In Rio de Janeiro begann 1999 die Reihe der EULAC2 Gipfeltreffen. Seit dieser ersten Konferenz gibt es alle zwei Jahre weitere Treffen, abwechselnd in Europa und Lateinamerika, das letzte 2006 in Wien. Wieso startete die EU die Initiative, die als Resultat den Gipfel von Rio hervorbrachte und auf eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen hinzielt? Diese Frage will ich zu Beginn meiner Arbeit beantworten, ebenso warum die EU gerade Lateinamerika für die „strategische Partnerschaft“ gewinnen will und welche Gründe es aus Sicht der Länder Lateinamerikas für diese Kooperation gibt. Im weiteren Verlauf des Prozesses gab es weitere Gipfeltreffen, so 2002 in Madrid, 2004 in Guadalajara in Mexiko und 2006 in Wien. Im Hauptteil meiner Arbeit will ich den Prozess der Gipfeltreffen verfolgen, die Ergebnisse bewerten und aufzeigen wie sich die Partnerschaft weiterentwickelt hat. Welche Maßnahmen wurden tatsächlich ergriffen nachdem die beteiligten Staaten nach jedem Gipfel in einem umfangreichen Schlussdokument zahlreiche Absichtserklärungen unterzeichnet hatten? Wieweit ist der Prozess der Entwicklung einer „strategischen Partnerschaft“ fortgeschritten, beziehungsweise kann man in den Beziehungen zwischen Lateinamerika und der EU überhaupt davon sprechen? In einem weiteren Punkt werde ich die Rolle der USA für die europäisch-lateinamerikanischen Beziehungen hinterfragen, die als Weltmacht auch in diesem Fall Einfluss auf die Entwicklung der Beziehungen haben. Auch die Theorie des transatlantischen Dreiecks werde ich in diesem Teil bearbeiten.